TikTok, eines der beliebtesten Social Media Apps, hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und ist zu einer der am meisten heruntergeladenen Apps geworden. Die Plattform bietet eine Vielzahl von Inhalten, von lustigen Sketchen über Tanzvideos bis hin zu Mode- und Schönheitstipps. Obwohl TikTok von vielen als unterhaltsame und harmlose App angesehen wird, gibt es unzählige Schattenseiten, die nicht übersehen werden dürfen.
Eines der größten Bedenken bei TikTok von Beginn an, ist der Missbrauch von Daten. Das ist zwar nicht direkt bestätigt, aber TikTok ist eine chinesische App und wird von dem chinesischen Unternehmen ByteDance betrieben. Da China bekanntermaßen sehr strenge Überwachungsregeln hat, ist es relativ eindeutig, dass die App Benutzerdaten sammelt und an die chinesische Regierung weitergibt. TikTok streitet das zwar wehement ab, doch wenn Facebook das schon macht, als amerikanisches Unternehmen, ist der Gedanke nicht abwegig. Ein weiteres Problem bei TikTok ist die Exposition von unangemessenen Inhalten gegenüber Kindern und Jugendlichen. Obwohl die App ein Mindestalter von 13 Jahren erfordert, ist es leicht für jüngere Kinder, sich anzumelden, indem sie falsche Altersangaben machen. TikTok ist bekannt für seine aufreizenden Inhalte, wie zum Beispiel Videos, in denen sich leicht bekleidete Frauen zeigen und ihr Hinterteil präsentieren. Oft sind diese auch noch sehr jung. Wenn diese Bilder an junge Menschen gelangen, werden falsche Menschen- und Körperbilder fassoniert.
Auch damit ist noch nicht genug, noch üblicher ist die Verbreitung von Fehlinformationen. Da jeder Benutzer Inhalte hochladen kann, gibt es viele Videos auf der Plattform, die falsche Informationen oder Verschwörungstheorien verbreiten. Diese Videos können von vielen Benutzern ohne Überprüfung geteilt werden, was dazu führt, dass sich Fehlinformationen schnell verbreiten und die Öffentlichkeit in die Irre führen können. Dies war insbesondere während der COVID-19-Pandemie ein Problem, als viele falsche Behauptungen darüber verbreitet wurden, wie man das Virus bekämpfen oder heilen kann. Die davon überzeugten, verfassen dann wiederum auf Fehlinformationen basierenden Videos und die User geraten in einen Teufelskreis.
Besonders bei jüngeren Mädchen tritt es immer häufiger auf, dass TikToks Inhalte Essstörungen verursachen und Körperdysmorphie verstärken. Die App hat eine große Anzahl von Inhalten, die sich um Körper und Aussehen drehen, wie zum Beispiel Videos von Menschen, die ihre Gewichtsverluste dokumentieren oder Schönheitstipps geben. Das mag vielleicht harmlos erscheinen führt aber häufig dazu, dass sie ein ungesundes Körperbild entwickeln oder sich unter Druck gesetzt fühlen, bestimmte Schönheitsstandards zu erfüllen.
All diese Argumente sind zwar eigentlich schon genug, um die App zu verurteilen und doch werden die meisten wohl einfach entgegnen, dass es bei den anderen sozialen Medien auch so sei. Das mag auch richtig sein, aber es gibt einen großen Unterschied zu den herkömmlichen Apps: TikTok ist wie eine psychedelische Droge. Zwar ist das schwer zu beweisen und eher empirisch, allerdings reicht ein schneller Blick in den Freundeskreis und man weiß was gemeint ist. Jugendliche sitzen zwei, drei manchmal sechs Stunden am Stück vor TikTok. Sie scrollen und scrollen und scrollen und was nehmen sie davon mit? Nichts! Einfach Nichts! Sechs Stunden vor einem Bildschirm und kein Inhalt. Wenn man einen Film guckt, hat man Gesprächsstoff, man erinnert sich noch ewig an gute Filme, wenn man Games spielt, redet man mit anderen, man versinkt in der Story oder strengt sein Gehirn an. Bei TikTok jedoch verbringt man einen ganzen Tag und es bringt nichts. Dieses Suchtpotenzial ist gefährlich, da es häufig nicht einmal durch außenstehende erkannt werden kann. Wer weiß schon ob jemand gerade ein taktisches Spiel spielt, Nachrichten liest oder eben doch seine Gehirnzellen massakriert. Wie kann man das verhindern? Die App zu verbieten, würde gar nichts bringen, denn die anderen haben mittlerweile einfach das Konzept kopiert. Es gibt Instagram Reels, Youtube Shorts, alle übernehmen das gleiche Prinzip und entfernen dadurch die letzten positiven Seiten der sozialen Medien. Ich denke nicht, dass es eine vollkommen angemessene Lösung für das TikTok Problem gibt. Ich hoffe nur, dass wenigstens ein paar Leute ihre Augen öffnen und merken, dass die ganzen TikTok Trends einen verblöden lassen und den älteren Generationen tatsächlich eine Berechtigung geben, den Kopf zu schütteln.
Elias, Klasse 12