Satans Höllenmusik

Musik begegnet uns überall im Leben aber ständig nur den Rotz aus dem Radio zu hören ist doch langweilig. Ich befasse mich daher mit dem Underground der „Schwarzen Szene“ und all ihren Subgenres.

Schwarz, dreckig, dunkel. Zerstörung, Anarchie. So beschreibt man wohl am besten wie oder was Black Metal ist. Vom Teufel besessene Höllenmusik. Sie kam 1980 aus Skandinavien und verteilte sich über den ganzen Planeten. Der Black-Sound kommt dabei von hohem gutturalem Gesang, meist mit Nachhall. Monotone Gitarrenriffs und unverstimmte E-Gitarren bringen dabei den psychedelischen Touch. Sie geben dem Bösen einen Klang. Wie üblich kann man auch diese Extreme-Metal Richtung nicht genauer definieren. Der Underground ist breit gefächert, mal mit Death-Einflüssen, mal mehr thrashig. Das Dunkle, Mystische, bleibt aber immer erhalten. Black Metal Fan sein heißt dabei nicht, jede Black Metal Band zu mögen. Manch einer hört gerne Darkthrone, während sich der andere lieber Marduk widmet. Die finsteren Texte sind passend zur Geräuschkulisse und sorgen bei manch Außenstehendem für Unbehagen. Death Texte handeln meist von menschlicher Gewalt, Black beschäftigt sich mit übersinnlichen Dämonen, Religionen, Satanismus und Krieg. Wie ernst die Texte letztendlich sind, hängt von der Band ab. Mit Varg Vikernes hat man einen offenen Antisemiten, der jedoch die Musik maßgeblich geprägt hat. Doch dieser ist eine Ausnahme, das rechte Milieu bleibt glücklicherweise sehr klein. Jedenfalls sieht man auf Black Metal Konzerten in MV meist entspannte, freundliche Gesichter, wobei Black Metallern sonst lieber alleine durch das Leben ziehen. Unter gleich „dunkel“ Gesinnten fühlt man sich aufgehobener. Der sonstige Hass auf die Welt wird ja auch bereits auf der Bühne aufgetragen. Black Metaller unterscheiden sich auch in der Kleidung. Es wird viel mit Nieten gearbeitet, hinzu kommen Stachelarmbänder. Die Gesichter sind oft bemalt mit Corpsepaint, dabei wird das Gesicht Weiß grundiert und daraufhin mit Schwarz oder Blutrot verziert. Vor einer Weile fand in der Kiste, einem Studentenklub direkt neben unserem Gymnasium, ein kleiner Schwarzer Abend statt. Verschoben und neu besetzt, aber qualitativ hochwertig. Zusammen mit den etwas bekannteren Rimruna spielten Necromancer aus Rostock, Shores of Ladon und die Lokalmatadore von Burning Cross, welche schon mit ihrem Bühnenoutfit überzeugen. Ich selber bin eher im Death-Metal zuhause, aber dieser Abend macht Lust auf mehr. Black Metal bleibt gewöhnungsbedürftig, doch wenn man sich darauf einlässt kann es sehr gut klingen. Hört man sich einfach unvoreingenommen mal von Mayhem oder Kanonenfieber ein paar Songs an, erkennt man schnell einen hohen künstlerischen Anteil. Die Szene lebt auf jeden Fall noch und das, wird sie bis zum finsteren Ende.

Wodan Wulff

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