Zwischen Fakten und Verantwortung: Unser Podcast über Klimajournalismus

Klimawandel! Klimakleber! Klimakrise!
KlimajournalismusWas ist das überhaupt und wie viel Meinung sollte im Klimajournalismus erlaubt sein?

Hintergrund und Begriffserklärung

Unser Koboldt-Redaktionsteam besuchte im Rahmen des Projektes „Klima-Schnack“ eine befreundete Redaktion, den Salon5, um gemeinsam über Klimajournalismus zu diskutieren und einen Podcast aufzunehmen (hört den Podcast am Ende des Beitrags). Salon 5 ist die Jugendabteilung von CORRECTIV, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, jungen Menschen die Welt des modernen Journalismus zu zeigen und ihnen dabei die Möglichkeit gibt, an verschiedenen Projekten teilzunehmen und dabei eigene Inhalte in Form von herkömmlichen oder auch Social-Media wie TikTok und Instagram zu verfassen.

In unserer „Klima-Schnack“ Diskussionsrunde, die regelmäßig in Greifswald stattfindet, konnten sich Redakteur:innen des Koboldt mit Journalist:innen über Themen wie Klimaaktivismus und die dies betreffende Aufklärung austauschen. So sind wir auf das Wort „Klimajournalist:in“ gestoßen. Darunter versteht man eine Person, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, journalistisch und wissenschaftlich fundiert über den menschengemachten Klimawandel und die aktuelle Klimapolitik zu berichten, um aufzuklären und die Öffentlichkeit zu einem klimabewussten Leben anzuregen.  In der heutigen Gesellschaft wird die Thematik des Klimajournalismus oftmals als negativ empfunden, da die Sorge besteht, dass über die Medien falsche Informationen verbreitet werden könnten, die die öffentliche Wahrnehmung zu diesem Thema beeinflussen würden. Dieser Annahmen wollten wir auf den Grund gehen.

Die Vorbereitung

In Vorbereitung auf den „Klima-Schnack“ mit Salon 5 hatten wir, in Zusammenarbeit mit Rhetorikkurs der Schule, an verschiedenen Diskussionsrunden zum Thema Klima und Journalismus teilgenommen und uns zu professioneller Debattenkultur ausgetauscht. Vielen Dank an Frau Lafsa und den Kurs für eure Geduld mit uns 😊

Der Klima-Schnack mit Salon 5

Professionell und argumentativ ausgestattet, waren wir also auf den Klima-Schnack vorbereitet. Wie lief die Diskussions- und Austauschrunde nun genau ab?
Thematisch waren wir zuerst auf den Beruf „Journalist“ an sich, als auch auf seine Aufgaben eingegangen, bevor wir uns überhaupt mit dem Klima beschäftigten. Im Zuge dessen hatten wir Schüler:innen die Möglichkeit verschiedene Fragen an die Journalist:innen von Salon 5 zu stellen. Vor allem da einige von den anwesenden Schüler:innen mit dem Gedanken spielen, selbst im journalistischen Bereich tätig zu werden, bot ihnen das die Möglichkeit einen tieferen Einblick in den Arbeitsalltag des Journalismus zu gelangen. Anschließend tauschten wir uns über klimapolitisch relevante Themen, die im Zusammenhang mit dem Klimajournalismus stehen, aus. Dabei diskutierten wir unter anderem, welche Auswirkungen die Aktionen der „Letzten Generation“ haben können. Es stand die Frage im Raum, ob die dadurch generierte Aufmerksamkeit positiv genutzt werden könne oder ob bei der Bevölkerung eine konträre Position zum Klimaschutz entstände. Wir konnten uns darauf einigen, dass die von der „Letzten Generation“ angewendeten Methoden als nicht zielführend, sondern eher kontraproduktiv zu bewerten sind. Nichtsdestotrotz ist es unserer Meinung nach essentiell auf internationaler Bühne auf das drängende Problem des Klimawandels aufmerksam zu machen, weshalb das Ziel der „Letzten Generation“ als sehr lobenswert anzusehen ist. Deutlich bemerkbar wurde dies aktuell unter anderem, durch die erneute Bestätigung der Verfehlung des 1,5 Grad Ziels, während der COP 28, der bis dato weltweit größten Klimakonferenz, die 2023 in Dubai stattgefunden hat. Beteiligt waren 197 Staaten, von denen sich erstmals über 100 auf den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen einigen konnten. Dieser enorme Fortschritt während der 28. UN-Klimakonferenz lässt Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Klimapolitik zu.

Der Podcast

Als Abschluss des „Klima-Schnacks“ nahmen wir Schüler:innen einen gemeinsamen Podcast aufgenommen, im Rahmen dessen wir von zwei Standpunkten aus zum Thema Klimajournalismus und Meinung diskutierten. Die eine Seite hatte dabei die Aufgabe, Argumente für das Verbot von Meinung im Klimajournalismus zu liefern, die andere Seite sollte diese mit Gegenargumenten entkräften.  Den Kern der Diskussion bildete dabei die Frage, ob eine Meinung als Teil des Klimajournalismus zu einer möglichen, falschen Darstellung der eigentlichen Fakten führen könnte, wodurch ebenfalls eine Beeinflussung der Bevölkerung möglich wäre, wie die Pro-Verbots-Seite anmerkte. Die Kontra-Seite entgegnete dem, dass diejenigen, die über Themen berichten die mit dem Klima in Verbindung stehen, genau die Personen sind, die sich am besten mit ihnen auskennen und daher die reinen Fakten einfacher verpacken können, damit sie für jedermann verständlich sind.  Zusätzlich wurde die Problematik thematisiert, ob ein Verbot der Wertung in Bezug auf den Klimajournalismus gegen die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit verstoßen würde. Bei Interesse an genaueren Informationen über unsere Diskussion, könnt ihr gerne die Internetseite von Salon5 besuchen, auf der der Podcast neben weiteren Informationen über die in diesem Artikel beschriebene Thematik veröffentlicht wurde.

Hier kommt ihr zum Podcast: Debatte Klimajournalismus
Schreibt gerne eure Argumente in die Kommentare: Sollte Meinung im Klimajournalismus erlaubt sein?

Robert Kerth

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