„Heartstopper“ – LGBTQ+ im Englischunterricht

2,2 Millionen gespannte Follower hat der offizielle Instagramaccount heartstopper. Die englische Graphic Novel „Heartstopper“ erschien 2016 und wurde 2022 als gleichnamige Netflixserie von Alice Oseman verfilmt und erfreut sich seither einer stetig wachsenden Community. Die Serie thematisiert, wie Menschen der „2SLGBTQQIA+ Community“ ihren Alltag und die Liebe bewältigen. Laut Netflix geht es um „Drama“, „Teenagerfreundschaft“ und „junge Liebe“. Auch wir haben uns im Unterricht mit dem Webcomic und der Serie beschäftigt.

Was bedeutet überhaupt „2SLGBTQQIA+“?

Ausgeschrieben steht die Abkürzung für: two spirit, lesbian, gay, bisexual, transgender, queer, questioning, intersex and asexual und beschreibt alle Personen, die sich nicht hetero oder cisgeschlechtlich verstehen. Dabei versteht man unter cis alle Menschen, die sich ihrem bei der Geburt eingetragen Geschlecht zugehörig fühlen.

Bild: Instagram „heartstoppertv“

„Heartstopper“ spielt im Vereinigten Königreich mit den beiden Hauptfiguren: Charlie Spring und Nicholas Nelson, kurz Nick. Nick ist ein beliebter Rugbyspieler an der Schule, Charlie wurde letzten Sommer geoutet und ist nun „der Schwule“ an der Jungenschule. Die eigentliche Handlung beginnt im neuen Semester als Nick und Charlie Sitznachbarn werden und sich darüber näher kennenlernen. Charlie verguckt sich sofort in Nick. Obwohl seine Freunde Nick warnen, weil sie Charlie als „definitiv hetero“ einstufen, tritt Charlie dem Rugbyteam bei, um Nick näher zu sein. Anfangs trifft er dort auf große Ablehnung, da die anderen Rugbyspieler nicht glauben, dass er überhaupt spielen kann. Doch nach und nach lernen sich die beiden Hauptfiguren näher kennen. „Heartstopper“ thematisiert Nicks Unsicherheit bezüglich seiner Sexualität und Gefühle für Charlie, den Stress mit Menschen, die Homosexualität nicht akzeptieren und mentale Probleme, wie bspw. Charlies Essstörung, die im Webcomic ab Kapitel 4 auftritt.

Bild: Instagram „heartstoppertv“

Gerade in den letzten Jahren wurden Themen wie Bi-, Homo oder Transsexualität in der Gesellschaft präsenter und spielen auch weiterhin eine große Rolle.

Queere Themen rücken vor allem durch die Regenbogen-Prideflag in den Vordergrund, welche immer häufiger in unserer Umgebung zu sehen ist. Außerdem ist sicher vielen der Prideday (6. Juli) und Pridemonth (Juni) ein Begriff, die oft auch durch Firmen mitbeworben werden, wenn diese während dieser Zeit ihre Logos ändern, um zu zeigen, dass auch sie die Community unterstützen und für Vielfalt stehen. Bei öffentlichen Events, in Filmen und Serien, wie bspw. „Heartstopper“ und Sex Education wird die Queer Community durch Künstler/innen, Schauspieler/innen, Musiker/innen vertreten und Offenheit symbolisiert.

Trotzdem trifft das Thema oft auch auf Ablehnung. Vor allem auf Social Media gibt es diverse Beiträge, die von Hass bis Liebe reichen.

Bild: Canva

Warum sollte man sich überhaupt mit dem Thema „2SLGBTQQIA+“ bzw. der Queer-Community beschäftigen?

Egal, ob wir dezidiert zur Queer-Community gehören oder nicht, sind wir alle von den Fragen betroffen, die diese aufwirft. Sie sind oft Auslöser, um sexuelle Identitäten, Machtformen und Normen, Geschlechterrollen und sich eventuell daraus ergebende Ausbeutungsverhältnisse zu verstehen und auch zu verhindern. Deswegen betrifft „2SLGBTQQIA+“ uns alle.

Des Weiteren ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass viele Menschen nur wenig Ahnung von diesen Themen haben, und einige queerfeindlich eingestellt sind. Diese würdigen „2SLGBTQQIA+“-Personen herab, sei es aus religiösen oder rein konservativen Gründen. Indem wir über Themen der „LGBTQ+“-Community sprechen, bauen wir Vorurteile ab. Durch den Austausch werden Themen normalisiert statt tabuisiert. Probleme wie Homophobie und Mobbing ließen sich so vermeiden. Vielen Menschen würde es leichter fallen, sich zu outen, da sie sich sicher und verstanden fühlen. Gespräche über „LGBTQ+“ sensibilisieren für Offenheit und schaffen Vielfalt. Deswegen sollten wir sie führen.

Die Serie „Heartstopper“ macht das und vieles mehr. Wenn ihr euch davon überzeugen wollt, lest und schaut „Heartstopper“. Eine zweite Staffel ist bereits für August bei Netflix angekündigt, den Webcomic findet ihr hier: Tapas.

Fridtjof, Klasse 10

Fridtjof

Neuste Artikel