Die Europawahl am letzten Wochenende war wohl ein Thema, von dem jeder mitbekommen hat, medienübergreifend flammten große Diskussionen und gemischte Gefühle auf. Doch nicht nur unter bereits Wahlberechtigten wurde gewählt, auch an verschiedenen Schulen durften Stimmen im Rahmen der Juniorwahl abgegeben werden, so wie auch an unserer Schule.
Diese Ergebnisse fielen an unserer Schule ähnlich wie die Ergebnisse bei anderen Wahlen hier in der Gegend aus. Wenn man sie aber mit den deutschlandweiten Ergebnissen der Juniorwahl vergleicht, fallen große Unterschiede auf. Während die AfD bei den Juniorwahlen in ganz Deutschland nur auf dem dritten Platz liegt, kamen sie an unserer Schule mit einem recht deutlichen Abstand auf den ersten Platz. Von den insgesamt 345 abgegebenen Stimmen fielen 18,6% an die rechte Partei, was zwar etwas mehr ist, als die Partei insgesamt bei der Juniorwahl erzielte, dort erreichte sie nur 14,5%, sich aber fast mit den Ergebnissen der Wähler und Wählerinnen zwischen 16 und 14 Jahren bei der Europawahl deckt, wo die AfD von 17% gewählt wurde.
Jedoch steht im Unterschied dazu, dass in dieser Gruppe von Wählenden die AfD trotz dieses Prozentsatzes nur einen geteilten ersten Platz innehat, da die CDU gleichauf mit ihr liegt. An unserer Schule liegen die Christdemokraten hingegen auf einem deutlichen zweiten Platz mit 10,8% und damit fast 8% weniger als die Alternative für Deutschland. Und auch während die SPD in der bundesweiten Juniorwahl noch die zweitmeisten Stimmen erhielt, schafft die es hier gerade einmal auf 6,9% und den 7. Platz, ein miserables Ergebnis in Vergleich mit jeglichen anderen Ergebnissen der Sozialdemokraten. Auffällig ist außerdem, dass die Grünen an unserer Schule auf 8,6% kommen, ein Wert, der sich fast vollständig mit dem der allgemeinen Juniorwahl gleicht, wo im Gegensatz zu unserer Schule jedoch auch Veränderungen zur letzten Wahl ersichtlich sind, die einen Verlust von 25,3% dieser Partei aufzeigen. Auch an unserer Schule gab es wahrscheinlich eine starke Wählerwanderung weg von den Grünen, was sich auch in den erstaunlich starken Ergebnissen einzelner Kleinparteien ausdrückt, die ähnlich wie die Grünen stark auf den Klimaschutz fokussiert sind. So erreichte die Partei Volt 6,0% und die Tierschutzpartei 3,9%. Überrascht hat auch das starke Ergebnis von DIE PARTEI, die mit 9,3% der Stimmen die drittmeisten Stimmen verzeichnen konnte. Auch DIE LINKE und die FDP konnten im Gegensatz zur bundesweiten Juniorwahl bei uns an der Schule relativ viele Stimmen für sich gewinnen, sodass die FDP mit 9,0% auf dem vierten und DIE LINKE mit 8,7% gleichauf mit den Grünen auf dem fünften Platz der meisten Stimmen liegt, während sie im ganzen Land deutlich weniger Prozente erreicht haben. Hinzu kommt das BSW, dass es aus dem Stand auf 3,6% schaffte, also eine weitere Partei, die wohl Stimmen der Altparteien übernahm.
Somit lässt sich wohl zusammenfassend ein Trend auf unsere Schule projizieren, in dem vor allem Grüne und SPD abgestraft wurden und einen erheblichen Stimmverlust hinnehmen mussten, während AfD sowie diverse Parteien abseits des gewohnten Parteienspektrums als Sieger hervorgehen. CDU, FDP und Linke erreichen alle drei stabile Ergebnisse, wobei jedoch die CDU trotz ihrer hohen Platzierung im Vergleich mit richtiger und bundesweiter Junior-Europawahl einen recht niedrigen Stimmanteil erreichten.
Leopold und Emil
